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Tür 11 ...

Vorlesegeschichte
„Ein Haus mit Geheimnissen“

Ein Haus hat keine Stimme und keine Hände, doch das Haus mit den Geheimnissen konnte fühlen. Wenn der erste Schnee des Jahres fiel, begann es leise zu knistern vor Freude. Wenn Lichterketten aufgehängt wurden, prickelte es in seinen Mauern. Und wenn Kinder auf dem Weg zur Schule Weihnachtslieder sangen, vibrierte der Holzboden wie ein großes, fröhliches Herz.

Doch eines Tages, wenige Wochen vor Weihnachten, stellte das Haus etwas Besorgniserregendes fest: Seine Bewohner, eine kleine Familie, wirkten traurig und gestresst. Der Vater kam spät nach Hause, die Mutter war erschöpft, und die beiden Kinder stritten ständig. „So darf Weihnachten nicht aussehen“, dachte das Haus.

In einer Nacht mitten im Advent beschloss das Haus, selbst etwas zu tun. Es sammelte all seine Wärme, all seine Erinnerungen an glückliche Wintertage und weckte seine alten Weihnachtsgeheimnisse.

Als die Familie morgens erwachte, erlebte sie eine Überraschung. Im Wohnzimmer brannte sanft der Kamin, obwohl niemand ihn angezündet hatte. Auf dem Esstisch stand ein Teller mit frischen Plätzchen, warm wie aus dem Ofen. Und im Flur hing ein roter Adventskranz, den niemand aufgehängt hatte. „Vielleicht war das der Nikolaus?“ mutmaßte der Vater.

Die Kinder schüttelten die Köpfe. Sie hatten die funkelnden Spuren gesehen, die wie winzige Lichtpunkte den Boden entlangführten. Es ließ die Lichter genau dann aufleuchten, wenn jemand traurig war. Es verbreitete den Duft von Zimt, Vanille und Kiefernnadeln, wenn die Familie sich stritt. Und es knackte im Gebälk, als würde es lachen, wenn die Kinder im Wohnzimmer tanzten. Schließlich, Heiligabend kam näher, fand die Mutter einen alten, verstaubten Karton auf dem Dachboden, den die Familie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Darin befand sich eine handgemachte Krippe des Großvaters, ein Foto des ersten Weihnachtsfests der Familie und ein Brief des Großvaters, in dem stand:
„Weihnachten ist dort, wo die Herzen wieder zueinander finden.“

Der Mutter stiegen die Tränen in die Augen. An diesem Abend setzte sich die Familie zusammen. Sie erzählten Geschichten, lachten, erinnerten sich, sangen Lieder, so warm und friedlich wie seit Jahren nicht mehr. Das Haus fühlte all das und strahlte. Das Kaminfeuer tanzte, die Lichter glitzerten wie Sterne, und draußen fiel leise, sanft und perfekt getimt der erste Weihnachtsabend-Schnee. Da wussten alle, dieses Haus bewahrte nicht nur Erinnerungen, es schenkte auch neue.

Und seitdem sagt man im Dorf noch etwas anderes: „Wer in diesem Haus wohnt, findet immer den Weg zu Weihnachten zurück.“

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